Gesunder Darm

 

Gesunde Verdauung

In der täglichen Praxis kommen wir mit Menschen zusammen, die über unerklärliche Krankheitsbefindlichkeiten klagen, welche in der konventionellen Medizin kaum Beachtung finden. Diese Menschen haben zum Teil einen großen Leidensdruck und fühlen sich nicht ernst genommen. Mit diesem Artikel wollen wir Betroffenen neuen Mut machen und aufzeigen, dass die naturheilkundliche Medizin solche diffusen und meist chronischen Krankheitsbefindlichkeiten ernst nimmt und Behandlungsmethoden bereit hält, deren Ergebnisse zu Unrecht in der Schulmedizin belächelt werden. Ausgangspunkt der hier vorgestellten Behandlungsmethoden ist der Darm, d.h. die nicht erkannte Verdauungsstörung. Durch das industriell geprägte moderne Essverhalten kann man heutzutage konstatieren, dass nahezu jeder 2. bis 3. Mensch verdauungsungesund i(s)st und mit den nachfolgenden aufgeführten Allgemeinsymptomen vertraut ist. Dies erklärt die sprunghaft ansteigende Präsenz von unzähligen Ernährungsberatern und dubiosen Fastenkuren. Dabei geben wir deutlich mehr Geld für „ungesunde Nahrungsmittel“ als für gesunderhaltende aus.

 

Kommen Ihnen diese Symptome bekannt vor?

 

Unsere Erfahrung zeigt, dass die aufgelisteten Krankheitsbeschwerden einen chronischen Verlauf haben und Ihre Ursache in einem kranken Darm hat. Natürlich können nicht alle chronischen Krankheitsgeschehen ursächlich dem Darm angerechnet werden, aber eine indirekte Beteiligung des Darms ist fast immer zu finden, da er, in Wechselbeziehung mit den Nieren und der Leber, an der Entstehung der genannten Symptome maßgeblich beteiligt ist. Deshalb ist ein erfolgreiches Behandlungskonzept am Darm und dem Verdauungstrakt auszurichten und dabei eine Entstörung und Entgiftung von Darm – Leber – Nieren, Lymphsystem und Bindegeweben immer mit einzubeziehen.

Grundsatz: Wir beginnen immer dort, wo die Ursachen der Probleme liegen.

So sieht unsere Antwort für ein erfolgreiches Behandlungskonzept aus:

  • Darmreinigung mit Darmsanierung bei Vorliegen von Darm- und Verdauungsstörungen
  • Entgiftungskur bei Vorliegen von Stoffwechselstörungen
  • ggf. eine Anti-Pilz-Kur bei Darm- und Rachenmykosen
  • Leberreinigung bei Vorliegen einer Leberstörung
  • Entsäuerungskur bei Vorliegen einer Nieren- und/oder Leberstörung
  • Baunscheidtieren und Schröpfen zur Hautausleitung und als Reiztherapie auf den organotropen Reflexzonen der Haut (Reflexzonentherapie).
  • Aufbau der physiologischen Darm-Probionten (lebenswichtige Darmbakterien),

und glauben Sie mir, unsere Erfolge zeigen, dass unser Behandlungskonzept nahezu immer im vollen Umfang notwendig ist.

Der Darm besteht aus sich in Dünn- und Dickdarm. Nachdem die Nahrung im Mund und im Magen bereits vorverdaut wird, werden im Dünndarm aus dem Nahrungsbrei die einzelnen Bestandteile aufgespalten. Die so verfügbar gemachten Nährstoffe, Vitaminen und Mineralstoffe werden daraufhin von der Darmwand aufgenommen und über das Blut in die verschiedenen Bereiche des Körpers transportiert. Der Darm ist damit verantwortlich für die Aufnahme der Nährstoffe und gleichzeitig das größte Organ für die Ausscheidung von Toxinen (körpereigenem Abfall und Umweltgiften). Der Darm ist quasi der Humus für uns „Menschenpflanzen“ – ist der Boden schlecht, werden wir nicht gedeihen oder gar erkranken. Unsere Befindlichkeit wird empfindlich gestört.

Durch z. B. mangelnde Bewegung und der Aufnahme von ballaststoffverarmten aber hochenergetischen Nahrungsmitteln kommt es unter anderem zu Verdauungsstörungen mit unverdauten Nahrungsrückständen, verbunden mit einer Darmträgheit. Die Nahrungsmittel bleiben zu lange im Darm, insbesondere im Dickdarm. Wir beachten immer die Verfallsdaten auf den Packungen der Nahrungsmittel, aber wir kümmern uns nicht darum, wie lange unverdaute Nahrungsmittel in unserem Darm verweilen! Und dort herrscht nicht Kühlschrank-, sondern Brutkastentemperatur! Fleisch, Wurst, Fisch, Obstsalat etc. verderben und die Fäulnisprodukte sind dabei hoch giftig. Würden wir diese Gifte einem Versuchstier verabreichen, hätte es wenig Überlebenschancen. Bei uns Menschen führen diese Gifte zu Darmschleimhautreizungen, Darmgasbildung und einem  Auftreiben des Leibes oder evtl. zu Organstörungen.  Der Bauch kann hart und gespannt sein wie eine Trommel (Gasbauch) oder schlotterig herabhängend (Kotbauch) wie eine Schürze.

Zudem beherbergt der Darm ca. 75% des Immunsystems und ist somit die entscheidende Abwehrzentrale zur Bekämpfung von Infekten und der Abwehr von Krankheitserregern. Aus der Aufzählung dieser Aufgaben ergibt sich schon zwangsläufig der Bezug zu den vielfältigen Gesundheitsproblemen. Denn an welchen chronischen Beschwerden oder Belastungen mit Toxinen und Säuren ist das Immunsystem nicht beteiligt? Genau aus diesem Grund beginnen wir in der Praxis mit der Darmbehandlung, unter Einbeziehung der Nieren und der Leber.

 

Die Darmflora

Als Darmflora wird die Gesamtheit der Mikroorganismen (Darm-Probionten) bezeichnet, die den Darm besiedeln und für uns Menschen von entscheidender Bedeutung sind. Ohne die bakterielle Besiedlung des Darms wäre eine normale Verdauung nicht möglich.

Die Darmflora des Menschen entwickelt sich in den ersten Lebensjahren. Bei der Geburt ist der Darm noch völlig frei von Bakterien (steril), doch bereits mit dem ersten Lebenstag beginnt über die Nahrungsaufnahme (am besten mit Kolostrum und Muttermilch) die Besiedlung des Darms und steigt in den ersten Lebenswochen rasch an.

Über 3000 verschiedene Arten von Bakterien sind in der Darmflora angesiedelt und überziehen die Darmschleimhaut und die Darmwand wie ein dichter, schützender Rasen und erschweren das Eindringen von Krankheitserregern. Damit übt die Darmflora eine wichtige schützende Barrierefunktion aus und ist unentbehrlich für unsere Gesundheit. Daneben  trainiert die Darmflora fortlaufend unser Abwehrsystem, schützt somit vor Krankheitserregern und sorgt für eine geregelte Verdauung. Ohne diese Darmbakterien könnte sich keine schlagkräftige Körperabwehr entwickeln und der Mensch wäre dauerhaft krank und im Extremfall sogar nicht lebensfähig.

Außerdem produzieren die Darmbakterien wichtige Vitalstoffe (z.B. Vitamine, Aminosäiuren, etc.), die der Mensch über den Darm aufnimmt.

Was schadet die Darmflora?

  • bestimmte Arzneimittel – u. a. Antibiotika (diese können nicht unterscheiden, was “gute“ und was „schlechte“ Keime sind), Kortison, Schmerzmittel, Rheumamittel, Krebsmedikamente, Abführmittel.
  • Infektionen (Bakterien, Viren, Pilze)
  • Entzündungen
  • Umweltgifte, Röntgenstrahlen, Chemotherapie
  • Nahrungsmittelzusätze (E-Nummern, etc.)
  • Stress („Ruhe bewahren“ schützt auch den Darm)

Die Schadfaktoren begünstigen eine Fehlbesiedlung von Krankheitskeimen mit weitreichenden Auswirkungen auf die Verdauung, der körpereigenen Abwehr und der Stoffwechselleistungen. Dauert eine solche Störung der Darmflora länger an, so können sich Folgeerkrankungen wie toxische Verstopfung, Infektionen mit Durchfall, Entzündungen (z.B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), Allergien, Abwehrschwäche, Pilzbefall oder gar schwerwiegende Gewebeveränderungen entwickeln.

 

Therapeutische Maßnahmen: Darmreinigung – Darmsanierung – Regenerieren der Darmflora

Es kann nicht genug betont werden, von welch grundlegender Bedeutung die Reinigung des Körpers und Zellen für die Genesung und Gesundheit ist. Unser Körper ist entsprechend mit einem reichhaltigen Arsenal von Entgiftungsmechanismen ausgestattet:

  1. Die Lunge atmet die schädliche Kohlensäure und andere gasförmigen Abbauprodukte aus,
  2. die Nieren filtern die harnfähigen Gifte,
  3. die Leber als größtes und wichtigstes Entgiftungsorgan bereitet die Giftstoffe auf. Die wasserlöslichen Gifte werden an die Niere weitergegeben und die fettlöslichen Stoffe werden mit der Gallensäure über den Darm  ausgeschieden.
  4. Die Haut scheidet mit der Hautatmung (Ausdünstung) und dem Schweiß auch Schlacken und Säuren aus.
  5. Der Darm reinigt den Körper durch die Ausscheidung fester Abfallstoffe und der Gallensäure mit dem Stuhl.

Versagen die körpereigenen Reinigungsmechanismen, sind die unten aufgeführten therapeutischen Maßnahmen Hilfe bringend.

 

Darmreinigung

Eine Darmreinigung mit integriertem Aufbau der Darmflora ist nach der Erfahrungsmedizin der erste Behandlungsansatz für alle, die schon lange (also chronische) Darmbeschwerden und Verdauungsprobleme haben. Die Kur dauert wenige Monate und führt in der Regel zu den notwendigen Veränderungen, die zur Behandlung von chronischen Zuständen benötigen werden.

Der Goldstandard der Darmreinigung ist die Colon-Hydro-Therapie. Hierbei wird Wasser aufsteigend in den Dickdarm geleitet, welches die Verschlackungen an der Darmwand ablöst und die Darmschleimhaut wieder funktional freilegt. Die gereinigten Darmwände haben jetzt wieder direkten Kontakt mit dem Darminhalt und sind damit wieder in der Lage die aufgeschlüsselten Nährstoffe über die Schleimhäute aufzunehmen und in die Blutbahn zu schleusen. Neben den Verdauungsorganen Leber/Galle, Magen und Bauchspeicheldrüse, sondern die Darmwände ebenfalls mehrere Liter Verdauungssäfte in den Darm aus. Wenn diese Darmwände verschlackt sind, kommt es zu einer Verminderung der Verdauungssäfte und zu einer schlechteren Verdauung mit vielen gesundheitlichen Folgen. Ein weiteres Highlight in der Colon-Hydro-Therapie ist die Entgiftung der Darmwände und der Darmschleimhäute – eine entscheidende Voraussetzung, für die Wiederherstellung des richtigen Darmmilieus, in dem sich die physiologische Darmflora neu aufbauen kann und damit erst eine gesunde Verdauung ermöglicht wird.

Die Darmreinigung kann mit kolloidalen Mineralien wirkungsvoll unterstützt werden, da diese die Eigenschaft haben, direkt in das Zellinnere zu gelangen und somit das Zellmilieu und den intrazellulären pH-Wert (zellulärer Säurewert) positiv beeinflussen, dazu sind homöopathische Entgiftungsmittel eine wichtige Unterstützung bei der Entgiftung von Leber, Nieren und Lymphsystem. Im Ergebnis stellt sich eine Verbesserung des allgemeinen körperlichen Säure-Basen-Haushalts und des Entgiftungsprozesses ein. Das Allgemeinbefinden verbessert sich zunehmend.
Bei tiefgreifenden Störungen, dazu gehört auch der chronische Candida-Darmpilz, empfiehlt es sich mit der Darmreinigung zu beginnen, die dann mit einer Anti-Candida-Pilz-Kur und der Symbioselenkung (mirkobiologische Therapie) kombiniert wird. Das Zusammenwirken dieser Therapien ist ausgesprochen intensiv.

 

Darmsanierung und das Regenerieren der Darmflora

Die mikrobiologische Therapie mit Probiotika wird zur Wiederherstellung des Immunsystems angewendet und  als Symbioselenkung bezeichnet. Dazu werden gezüchtete Bakterien (Probiotika) in Form von Kapseln oder als Tropfen oral aufgenommen, die daraufhin den Darm besiedeln und die Darmflora positiv verändern, respektive erneuern. Hier stärken sie die Darmflora und helfen ihr, Krankheitserreger abzuwehren, indem sie mit den Krankheitserregern um Nährstoffe konkurrieren. So kann die Ausbreitung unerwünschter Bakterien oder Darmpilze verringert werden. Ebenfalls verbessern die probiotischen Mikroorganismen die Barrierefunktion der Darmwand, indem die wieder intakte Darmflora ein Anhaften von Krankheitskeimen an die Darmschleimhaut verhindert und schlussendlich ein Penetrieren der Krankheitskeime in die Blutgefäße unterbindet.

Manche probiotische Mikroorganismen produzieren sogar Substanzen, die ihrerseits für Krankheitserreger schädlich sind und auf diese Weise dazu beitragen, die Zahl der Krankheitserreger im Darm zu reduzieren.

Aber die Probiotika unterstützen auch das gesamte körpereigene Abwehrsystem vom Darm ausgehend, indem sie die Aktivität bestimmter wichtiger Abwehrzellen in den Geweben und der Blutbahn erhöhen.

Probiotika leisten zudem einen Beitrag zur Normalisierung der Verdauungaktivität, wenn diese aus dem Gleichgewicht geraten ist. So zum Beispiel, wenn infolge einer Infektion oder der Einnahme bestimmter Medikamente Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, ggf. auch krampfartige Bauchschmerzen (Tenesmen) auftreten. Ausgewählte probiotische Mikroorganismen können in diesen Fällen wirksam helfen, indem sie dazu beitragen die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Die wichtigsten Wirkungen von Probiotika im Darm:

Wirkung: Was bedeutet das?
Antientzündlich antimikrobielle Probiotika wirken gegenüber schädlichen Keimen als Gegenspieler und konkurrieren um das Nahrungsangebot zu Ungunsten der schädlichen Keime. Dabei produzieren sie auch Schutzsubstanzen (z.B. Säuren), die schädliche Bakterien in ihrem Wachstum hemmen oder gar abtöten.
Antiarthritisch Hemmung von Gelenkentzündungen

In der Rheumatologie haben sich u. a. Laktobazillen als potenziell entzündungshemmend erwiesen.

Stärkung der Barrierefunktion  Durch Anlagerung der Probiotika an die Darmschleimhaut verhindern sie, dass sich Krankheitserreger an der Darmwand ansiedeln und durchdringen können.
Antiallergisch  Probiotika können die Entwicklung von Allergien, besonders von Neurodermitis im Kleinkindalter maßgeblich reduzieren.
Antikarzinogen (Hemmung der Krebsentwicklung) In der Grundlagenforschung konnten an verschiedenen Tumorzellen Anti-Tumor-Effekte nachgewiesen werden. Dazu finden weitere Untersuchungen statt.

 

Anti-Pilz-Therapie im Rahmen der Darmsanierung

Bei Darmpilz (Darmmykosen) ist eine Anti-Candida-Pilz-Kur dringend angesagt, denn die Candida-Pilze sind das mit Abstand häufigste Problem im Darmtrakt (besonders während und nach einer Antibiotikabehandlung). Pilze können erhebliche gesundheitliche Komplikationen verursachen. Eine Antipilzkur muss immer mit einer Pilzdiät einhergehen, denn diese ist entscheidend für den Therapieerfolg. Begleitet wird diese Kur mit probiotischen Mikroorganismen für den Wiederaufbau der Darmflora und der Stärkung des Immunsystems. Dabei ist es wichtig, dass das Darmmilieu dauerhaft so verändert wird, dass sich die uns hilfreichen Darmbakterien (Symbionten) wieder in ausreichender Anzahl ansiedeln können. Nur so wird den Pilzen der Lebensraum entzogen.

Die häufigsten Hinweise auf Candida-Pilze sind:

  • Verlangen nach Süßem,
  • häufige Kopfschmerzen,
  • starke Müdigkeit, Leistungsschwäche und Antriebslosigkeit,
  • Darmgase und aufgetriebener Bauch
  • blutig-schleimige, wässrige Durchfälle
  • im Wechsel Durchfälle und Verstopfung
  • Unverträglichkeiten von Alkohol
  • Juckreiz und Entzündungen (Ekzeme) am After
  • gestörte Immunlage, die sehr häufig in Allergien mündet.
  • krankhaft erhöhte Leberwerte und Blutfette mit
  • Zink- und Kalzium-Mangel

Mögliche Ursachen für Darmpilz:

  • Antibiotikabehandlung, Kortison und Rheumamittel
  • gestörte Darmflora
  • Diabetes mellitus
  • geschwächte Immunlage
  • Alkohol und Nikotin
  • falsche Ernährung (Zucker, Weißmehl, etc.)
  • Übersäuerung
  • Kontaktinfektion mit Haustieren und mit infizierten Menschen (Schmierinfektion)

Der Nachweis einer Pilzerkrankung wird über eine Stuhlprobe erstellt.

Bitte beachten Sie, der Darmpilz kann nicht durch Fastenkuren ausgehungert werden. Bei Nahrungsmangel zieht sich der Pilz tiefer in die Organstrukturen zurück – dies führt zu einer Verschlechterung der Symptome und zu einer Verlagerung ins Körperinnere!

 

Leberreinigung – Reinigung der Lebergänge

Wenn eine Leberreinigung durchgeführt werden soll, gehört diese an das Ende einer Darmreinigungskur, denn die Verstopfung des Gallenabflusses in der Leber ist nicht die Ursache, sondern die Folge einer chronischen Leberüberlastung. Diese hat ihren Ursprung meistens in einem gestörten Darm und/oder in einer Übersäuerung sowie Verschlackung des Körpergewebes hat. Deshalb ist es im Zuge des ‚Heilungsfortschritts‘ sehr oft hilfreich, teils sogar zwingend notwendig, die Leber zu reinigen.

Die Leber als größtes Entgiftungsorgan ist aufgrund ihrer Aufgaben am stärksten durch Gifte belastet und kann daher bei einer Überforderung auch schnell an Leistungskraft verlieren. Die gesunde Leber entsorgt die Giftstoffe als Gallensäure (0,5 bis 1,5 Liter/Tag) in den Darm, die mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Leidet der Patient an chronischer Leberüberlastung kommt es zu Verschlackungen der Leber-Gallengänge und zu deren Einengung. Die Gallensäure kann nicht mehr ausreichend abfließen, so dass sie eindickt und im Verlauf zu Gallenschlamm und Gallengrieß und Gallenkonkrementen wird. Damit wird die Leberleistung noch mehr gestört, die sich mit folgenden Krankheitssymptomen äußert:

  • Magenentzündung (Gastritis)
  • Schwächung der Nierenleistung, gestörter Wasserhaushalt
  • Änderung der Blutbeschaffenheit, Anstieg des Cholesterinspiegels
  • Herz-Kreislaufprobleme
  • Störungen der Hirnleistung
  • Störung des Hormonspiegels
  • Verschärfung der Verdauungsprobleme
  • Störung der Bauchspeicheldrüse (evt. Diabetes mellitus Typ II),
  • Zunahme der Infektanfälligkeit
  • Hämorrhoiden
  • etc.

Aufgrund dieser Auswirkungen stellt sich heraus, warum Patienten einen diffusen Gesundheitszustand aufweisen, der diagnostisch unbefriedigend ist, so dass die Patienten sich damit alleingelassen fühlen. Die naturheilkundliche Erfahrung zeigt, dass eine Leberreinigung in Verbindung mit der Darmreinigung (Darmspülung mittels der Colon-Hydro-Therapie) diese diffusen Krankheitszustände aufhebt und eine allgemeine Gesundheitsverbesserung herbeiführt.

 

Übersäuerung – Regulation des Säure-Basen-Haushalts (SBH)

Das Thema Übersäuerung ist leider bei vielen Menschen in ihrer Bedeutung für einen gesunden Körper verloren gegangen. Übersäuerung bedeutet, dass die Mineralstoffe im Körper den Säureüberschuss nicht ausgleichen können, beziehungsweise die Säuren ungenügend eliminiert werden, unabhängig davon, ob man ‚gesund‘ ist oder bereits unter chronischen Beschwerden leidet.

Warum werden die Säuren in Körpergeweben und Zellen eingelagert? Das Blut toleriert nur eine geringe Schwankung ihres eigenen pH-Wertes (Säuregrad). Würde die Abweichung vom Normalwert zu groß sein, dann könnte das Blut seine Aufgaben nicht mehr erfüllen und es käme zu einem lebensbedrohlichen Zustand.

Produziert der Körper zu viel Säure, die das Blutmilieu zu sehr belasten, versucht er sich davor zu schützen, indem ein effizienter Kompensationsmechanismus einsetzt. Beteiligt sind daran die Leber, Nieren, Lunge und das Blut. Ist die Säureflut zu mächtig, deponiert der Organismus die überschüssigen Säuren in Körpergeweben (hauptsächlich in Bindegewebe) und den Zellzwischenräumen (Matrix). Sind die Zellzwischenräume mit Säuren angereichert, ist die Zelle nicht mehr in der Lage, die eigenproduzierten Säuren (Zellgifte) in die Zellzwischenräume zu schleusen und sie übersäuert selbst. Damit kann die Zelle ihre primären Zellaufgaben nicht mehr erfüllen. Dies hat verheerende Folgen für den Körper, beginnend mit Zellfunktionsstörungen, gefolgt von Organfunktionsstörungen und kann in einer Organerkrankung (z. B. auch Krebs) enden. Deshalb ist es wichtig den pH-Wert zu kontrollieren, um Beurteilen zu können, ob eine Störung im Säure-Basen-Haushalt vorliegt.

Mögliche Ursachen für einen sauren SBH-Status:

  • Fehlernährung (viel Fett, Proteine und Kohlenhydrate)
  • Stress (physisch und psychisch)
  • Stoffwechselstörung (Diabetes, Gicht, Rheuma, etc.)
  • Allergien (Neurodermitis, Lebensmittelallergien, etc.)
  • funktionelle Störungen oder Erkrankungen an Leber, Nieren, Darm, Lunge, etc.

Die häufigsten Hinweise auf Übersäuerung des Körpers sind:

  • unklare Befindlichkeiten (man fühlt sich krank ohne einen diagnostischen Befund)
  • Haut- und Haarprobleme
  • Muskel- und Gelenkschmerzen, Sehnen- und Bänderschmerzen
  • Osteoporose
  • häufige Kopfschmerzen
  • starke Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Verdauungsstörungen
  • Störungen im Stoffwechsel und der Drüsenfunktionen (auch der Hormondrüsen)

Mit der pH-Wertmessung des Urins können Sie zuhause den Säuregrad selbst ermitteln und damit geben Sie dem Therapeuten die nötige Information für die Erstellung einer angepassten Entsäuerungskur.

Richtiges Ernährungsverhalten bei einer Übersäuerung:

Basische Ernährung:

  • Kefir, Molke
  • Kartoffeln, Hirse, Pilze, Gemüse (Ausnahme: Spargel, Rosenkohl)
  • Milchsaures Gemüse (Sauerkraut)
  • Obst
  • Trockenfrüchte (ungeschwefelt)
  • Honig
  • Salate, Kräuter und Keimlinge
  • Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Walnüsse
  • Kräutertees, grüner Tee, Molke
  • Frischgepresste Gemüse- oder Obstsäfte (ohne Zucker)
  • Kaltgepresste Pflanzenöle

Säurebildende Nahrung reduzieren (20%-Anteil in der tgl. Ernährung)

  • alle Fleischprodukte
  • Eier
  • Milchprodukte wie Käse, Quark, H-Milch
  • Getreideprodukte wie Kekse, Kuchen, Brot, Nudeln, Reis, Kartoffel-Chips, Fastfood
  • Obst in Dosen oder Gläsern
  • Süßigkeiten
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, etc.)
  • Nüsse, Erdnüsse
  • aromatisierte Früchtetees, schwarzer Tee, Kaffee
  • alkoholische Getränke
  • Cola, Limonaden, industrielle Fruchtsäfte und -getränke
  • raffinierte und erhitzte pflanzliche Öle

Der pH-Wert des Urins

Um erkennen zu können, ob Sie eine Störung im Säure-Basen-Haushalt haben, können Sie den Säuerungsgrad durch die Messung Ihres pH-Wertes im Urin ermitteln. Nur wer weiß, ob der Säure-Basen-Haushalt nicht mehr stimmig ist, kann die richtige Reihenfolge von Maßnahmen zur Entsäuerung erkennen.

Bei einem Menschen mit einem gesunden Säure-Basen-Haushalt ist der erste Urin am Morgen immer im stark sauren Bereich (5,0 bis 6,0). Der Körper scheidet die über Nacht anfallenden Säuren am Morgen aus. Das ist gewollt und ein gutes Zeichen für die Funktion von Leber und Nieren. Danach steigen die Werte jedoch an und liegen über den Tag verteilt um den neutralen Bereich herum mit Werten von pH 6,4 bis 8,0.

 

Fazit

Viele diffuse Symptome, die nicht eindeutig einem Krankheitsgeschehen zugeordnet werden können, sind aus naturheilkundlicher Erfahrung Ereignisse von gestörten biochemischen Prozessen in den Zellen, den Zellzwischenräumen (Matrix) und dem Bindegewebe. Die Ursachen sind meistens in gestörten Darmprozessen begründet, die sich in Wechselwirkung mit den Verdauungsorganen wie Leber-Galle, Bauchspeicheldrüse und Magen auf den gesamten Organismus auswirken und letztendlich in chronischen Krankheitsbildern enden. Durch Darmsanierung, Entgiften und Aufforsten der Darmflora wird die überbordende Giftanreicherung ausgeschieden, so dass sich das physiologische Milieu wieder einstellt und die chronischen Leiden nachlassen.

 

 

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